Tobias Hofmann

Heavy Metall

Tobias Hofmann hat bei der Firma Gestra in Bremen ein Praktikum in der Produktion gemacht. Dort hat er Gerson Reike, Zerspanungsmechaniker bei der Gestra,  zu seiner täglichen Arbeit befragt.

Tobias: Herr Reike, seit wann arbeiten Sie bei Gestra?

Gerson Reike: Seit 1984.

Tobias: Welchen Beruf haben Sie ursprünglich gelernt?

Gerson Reike:  Ich habe eine Ausbildung zum Werkzeugmacher absolviert.

Tobias: Und was ist ihre jetzige Funktion hier bei Gestra?

Gerson Reike:  Inzwischen arbeite ich im Bereich Betriebsmittelinstandhaltung.

Tobias: Mit welchem Material und Arbeitsmitteln wird hier hauptsächlich gearbeitet?

Gerson Reike:  Es wird überwiegend mit Stahl an CNC-, also computergestützten Werkzeugmaschinen, Dreh- und Fräsmaschinen gearbeitet.

Tobias: Mit welchen neuen Technologien hat man in diesem Beruf zu tun?

Gerson Reike:  Wir arbeiten hier mit computergesteuerten Verfahren, die man dementsprechend bedienen und programmieren können muss.

Tobias: Und wie hat das die beruflichen Tätigkeiten verändert?

Gerson Reike:  Na ja, dadurch, dass inzwischen die meisten Arbeitsabläufe maschinell durchgeführt werden, gibt es weniger Hand- und Muskelarbeit. Früher wurde alles von Hand gemacht. So wie du  jetzt gerade mit dem Schraubstock arbeitest. Andererseits muss man aber heute mit den Maschinen umgehen können – sie also programmieren können.

Tobias: Wird in diesem Beruf vorwiegend allein oder im Team gearbeitet?

Gerson Reike:  Überwiegend wird im Team gearbeitet.

Tobias: Welche Qualifikationen setzt dieser Beruf voraus?

Gerson Reike:  Eigentlich gelten als Voraussetzungen ein Realschulabschluss und ein gewisses handwerkliches Geschick. 

Tobias: Wie ist die Ausbildung organisiert?

Gerson Reike:  Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und beinhaltet neben der Arbeit in der Ausbildungswerkstatt auch den Berufsschulunterricht.

Tobias: Und mit welchem Titel wird die Ausbildung abgeschlossen?

Gerson Reike:  Wenn man die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, ist man Zerspanungsmechaniker.

Tobias: Welche Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es hier?

Gerson Reike:  Es besteht die Möglichkeit, sich zum Techniker oder Meister weiterzubilden.

Tobias: Wie sind denn die Zukunftsaussichten für diesen Beruf?

Gerson Reike:  Die sind sehr gut.

Tobias: Wie sind die Einstellungsmöglichkeiten in diesem Betrieb und haben Azubis eine Chance, direkt übernommen zu werden?

Gerson Reike:  Zurzeit stellt die GESTRA vier Auszubildende zum  Zerspanungsmechaniker ein. Nach der Ausbildung bekommen Auszubildende nach erfolgreich bestandener Prüfung erst einmal eine Übernahmezusage für ein Jahr, um noch weitere Praxis in der Fertigung zu bekommen.

Tobias: Was verdient man in diesem Beruf während der Ausbildung?

Gerson Reike:  Ich habe das hier mal rausgesucht: Im ersten Jahr 984 Euro, im zweiten Jahr 1.013 Euro, im dritten Jahr 1.043 Euro und im vierten Jahr 1.072 Euro. 

Tobias: Und meine letzte Frage: Wie sind die Arbeitszeiten, die Pausen und der Urlaub geregelt?

Gerson Reike:  Arbeitsbeginn ist zwischen  sechs und sieben Uhr. Arbeitsende ist zwischen 14 Uhr und 15.30 Uhr. Freitags ab 12 Uhr. Die Pausen sind von 9.15 bis 9.30 Uhr und von 12 bis 12.30 Uhr. Pro Jahr gibt es 30 Urlaubstage.

Tobias: Vielen Dank für das Interview!

 

Woraus besteht Stahl?

Stahl begegnet uns im Alltag überall. Nehmen wir zum Beispiel das Stahlseil, an dem ein Fahrstuhl hängt oder das kleine Scharnier an der Brille. Es gibt sehr viele Verwendungsmöglichkeiten für dieses widerstandsfähige Metall. Aber wie wird es hergestellt und was macht es so nützlich?

Stahl ist eine Legierung, also Verschmelzung, aus zwei Stoffen, die es so zusammen in der Natur nicht gibt. Nämlich Eisen und Kohlenstoff. Eisen wäre alleine zu weich und könnte deswegen keiner größeren Belastung standhalten. Doch wenn man geschmolzenem Eisen ein kleinen Anteil Kohlenstoff hinzufügt, entsteht daraus ein Material, das weit widerstandsfähiger ist als sein Ausgangsmaterial. Die Hauptfunktion bei der Stahlherstellung nimmt das Kristallgefüge des Eisens ein. Dieses Gefüge ermöglicht es, Metalle zu bearbeiten.

Doch es wird nicht nur Kohlenstoff hinzugefügt. Abhängig von dem gewünschten Effekt, fügt man noch andere Elemente zu dem Eisen-Kohlenstoff-Gemisch hinzu. Mit Chrom wird Stahl nichtrostend und härter, sodass Schienen aus Stahl zum Beispiel einem Gewicht von 12.000 Tonnen standhalten können. Cobalt und Mangan machen es widerstandsfähiger, sodass es lange hält. Wolfram verleiht Stahl eine Hitzebeständigkeit. Es gibt noch unzählige weitere Kombination um Stahl zu verändern. Stahl kann also an den verschiedensten Orten und Situation eingesetzt werden, da es sehr vielfältig ist.