Kinder, Kinder
Pia Bisdorf hat sich in einem Kindergarten umgeschaut und folgendes herausgefunden: Die Aufgaben sind sehr vielfältig. Das heißt, es sollten einige Voraussetzungen wie zum Beispiel Spaß im Umgang mit Kindern, Sensibilität, Geduld, Belastbarkeit, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Kreativität und Motivation für diesen Beruf mitgebracht werden.
Erzieher beobachten und fördern das Verhalten von Kindern. Manche Kinder verhalten sich auffällig gegenüber anderen. Wieder andere haben zum Beispiel Entwicklungs- oder Gesundheitsprobleme. In solchen Fällen treten die Erzieher mit den Eltern in Kontakt und suchen gemeinsam nach Lösungen. Gegebenenfalls wird sich noch Rat bei Fachleuten aus der Medizin, Psychologie oder auch eine Therapie geholt. Erzieher müssen auch Wunden und kleinere Verletzungen bei den Kindern versorgen. Heike Kehlenbeck, Erzieherin in einer Kita der evangelischen Gemeinde in Gröpelingen hat im Interview erzählt, wie ihr Arbeitsalltag aussieht und wie man Erzieherin wird.
Pia: Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf?
Heike Kehlenbeck: Ich habe viel Freude daran, mit Kindern und Erwachsenen zusammen zu arbeiten. Außerdem ist es jeden Tag eine Herausforderung, sich auf neue Sachen einzustellen.
Pia: Gibt es in Ihrem Beruf auch negative Erfahrungen?
Heike Kehlenbeck: Ja. Eine sehr negative Erfahrung ist, wenn ich an meine Grenzen stoße, weil ich Kindern und Eltern nicht weiterhelfen kann.
Pia: Wo befindet sich Ihr Arbeitsplatz?
Heike Kehlenbeck: Mein Arbeitsplatz befindet sich in einem Gemeindehaus. Dort gibt es einen Gruppenraum und eine Turnhalle.
Pia: Was benutzen Sie für Materialien?
Heike Kehlenbeck: Bei uns im Kindergarten werden Materialien wie Buntstifte, Scheren, Kleber, Bastelpapier, Heißklebepistole und Bücher benutzt.
Pia: Welche neuen Technologien gibt es in Ihrem Beruf?
Heike Kehlenbeck: Ich benutze im Alltag als Technologie den Computer. Es ist eine Arbeitserleichterung, um zum Beispiel neue Bastelideen herauszusuchen oder Arbeitspläne und Berichte schreiben zu können.
Pia: Welche Qualifikation wird für den Beruf der Erzieherin gebraucht?
Heike Kehlenbeck: Für diesen Beruf wird der Mittlere Schulabschluss benötigt.
Pia: Wie sieht die Ausbildung aus?
Heike Kehlenbeck: Nach der mittleren Reife beginnt man eine Ausbildung zur Sozialassistentin. In dieser Zeit macht man zwei Praktika von acht Wochen und knapp drei Monaten im Kindergarten. Nach den zwei Jahren schließt man mit einer Prüfung zur Sozialassistentin die Ausbildung ab. Danach kann man weitere zwei Jahre die Ausbildung zur Erzieherin machen. Auch hier finden wieder Praktika in den Kindergärten statt .Die Ausbildung endet mit einer Prüfung. Um sich in der Praxis zu bewähren, muss man noch ein Anerkennungsjahr machen. Im Anerkennungsjahr schreibt man einen Bericht über die Arbeit im Kindergarten. Nach diesen fünf Jahren findet dann die Abschlussprüfung vor der Senatskommission statt und man ist dann staatlich anerkannte Erzieherin.
Pia: Wie sieht die Zukunft für die Erzieher aus?
Heike Kehlenbeck: Die Zukunft für Erzieher sieht gut aus, da viele gebraucht werden. Auszubildende haben gute Chancen, später mit ihrer Qualifikation eingestellt zu werden.
Pia: Was wird in diesem Beruf verdient?
Heike Kehlenbeck: Der Verdienst ist im öffentlichen Dienst tariflich geregelt. Die Kirche hat sich diesem Tarifvertrag angeschlossen. Die freien Träger haben zum Teil andere Regelungen. Der Verdienst richtet sich nach Berufsjahren, Alter und nach den verschiedenen Qualifikationen. Eine Berufsanfängerin verdient cirka 1500 Euro brutto für 38,5 Stunden in der Woche.
Pia: Wie ist der Urlaubsanspruch?
Heike Kehlenbeck: Auszubildende erhalten 28 Tage pro Kalenderjahr, Vollzeitbeschäftigte bekommen 30 Tage.